Zuhören und handeln

Gerne hätte man in den letzten beiden Jahren einmal die Türen der Filmförderungsgebäude geöffnet und gerufen: Hallo, jemand da? Von einem Teil der Branche wurden präzise ausgearbeitete Expertisen wie die Frankfurter Positionen – eine Arbeit, die man sich von den Verantwortlichen und Entscheidern in den Förderinstitutionen gewünscht hätte. Keine Reaktion, nirgends. Doch dürfte all denen, die an der Erhaltung des Filmfördersystems in seiner jetzigen Form festhalten, ein gehöriger Schreck in die Glieder gefahren sein – den Funktionären und Chefinnen der Bund- und Länderförderungen sowie den Fernsehsendern auf der einen und vor allem die großen Produktions- und Verleihfirmen sowie einige unabhängige Firmen auf der anderen Seite, die sich glücklich schätzen können, aus den Fördertöpfen regelmäßig bedient zu werden. Vor allem die Leute, an die dieser Appell gerichtet war, stellten sich taub und hofften insgeheim, das Frankfurter Positionspapier würde sich versenden. Tat es aber nicht, stattdessen fanden sich in den Stellungnahmen zahlreicher Filmverbände zur FFG-Novellierung eben diese Vorschläge wieder: mehr Produktionsförderung für künstlerische Filme, Transparenz von Förderentscheidungen, Ende des Fördertourismus, Gendergerechtigkeit, neue Modelle zur Zusammenarbeit mit Fernsehsendern, Aufhebung der Eingangsschwellen bei der Referenzfilmförderung, bundesweiter Nachwuchstopf.

Zuhören und handeln
Von Ellen Wietstock

Fragen einer besorgten Filmarbeiterschaft
Ein Offener Brief von mehreren Filmverbänden an Kulturstaatsministerin Monika Grütters zur Novellierung des Filmförderungsgesetzes (FFG)

LetsDOK – zum 40jährigen Bestehen der AG Dokumentarfilm
Ein Gespräch mit Susanne Binninger vom Vorstand der AG Dok.

Es fehlt das Verständnis für das kreative Schaffen
Ein Gespräch mit der Regisseurin Sabine Derflinger über den Versuch, in Deutschland einen Kinodokumentarfilm über Alice Schwarzer zu finanzieren.

Leif in Concert – Vol.2: ein Indie-Kinofilm im Strudel der Corona-Krise
Ein Gespräch mit dem Regisseur Christian Klandt über die Auswertungsmöglichkeiten unabhängig produzierter Kinofilme.

Kurzmeldung: Erika und Ulrich – Ein Leben für den Film. Ein Dokumentarfilm von Alice Agneskirchner.

Außerdem: Wer macht was mit wem, Förderentscheidungen, Einreichtermine für Förderanträge, Preise für deutsche Filme, Prädikate, Festivals und Veranstaltungen.

 

3,50 €