Zuhören und handeln
Gerne hätte man in den letzten beiden Jahren einmal die Türen der Filmförderungsgebäude geöffnet und gerufen: Hallo, jemand da? Von einem Teil der Branche wurden präzise ausgearbeitete Expertisen wie die Frankfurter Positionen – eine Arbeit, die man sich von den Verantwortlichen und Entscheidern in den Förderinstitutionen gewünscht hätte. Keine Reaktion, nirgends. Doch dürfte all denen, die an der Erhaltung des Filmfördersystems in seiner jetzigen Form festhalten, ein gehöriger Schreck in die Glieder gefahren sein – den Funktionären und Chefinnen der Bund- und Länderförderungen sowie den Fernsehsendern auf der einen und vor allem die großen Produktions- und Verleihfirmen sowie einige unabhängige Firmen auf der anderen Seite, die sich glücklich schätzen können, aus den Fördertöpfen regelmäßig bedient zu werden. Vor allem die Leute, an die dieser Appell gerichtet war, stellten sich taub und hofften insgeheim, das Frankfurter Positionspapier würde sich versenden. Tat es aber nicht, stattdessen fanden sich in den Stellungnahmen zahlreicher Filmverbände zur FFG-Novellierung eben diese Vorschläge wieder: mehr Produktionsförderung für künstlerische Filme, Transparenz von Förderentscheidungen, Ende des Fördertourismus, Gendergerechtigkeit, neue Modelle zur Zusammenarbeit mit Fernsehsendern, Aufhebung der Eingangsschwellen bei der Referenzfilmförderung, bundesweiter Nachwuchstopf.
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